Familienmediation

Trennung/Scheidung
Auch wenn Partner sich bereits für eine Trennung entschieden haben, wird oft viel schmutzige Wäsche gewaschen. Hinzu kommen Schmerzen, Zukunftsängste und Trauer über vergangene glückliche Tage. In einer Mediation können sich beide Partner erst einmal aussprechen. Nach einiger Zeit kommen häufig gleichgerichtete Interessen zutage. Bei gemeinsamen Kindern liegt die Erziehung gewöhnlich Vater wie Mutter sehr am Herzen. Die häufigsten Themen der Trennungs- und Scheidungsmediation sind
  • Elternschaft und andere familiäre Beziehungen
  • Aufteilung des Familieneinkommens
  • Vermögensauseinandersetzung
  • Alterssicherung
  • Hausratsteilung
  • Klärung der Wohnsituation
Erbschaft/Unternehmensnachfolge
Der Tod eines Familienmitglieds zerstört nicht selten auch die anderen Familienbande. Geschwister streiten sich über das Erbe, eventuelle frühere Lebenspartner tauchen mit Ansprüchen auf. Im Familienbetrieb steht eine geeignete Nachfolgeregelung an. Auch hier hilft die Mediation ein vollständiges Zerwürfnis unter den Familienmitgliedern zu vermeiden. Lang gehegte Wünsche, das Gefühl, ungerecht behandelt zu werden, bisher geheim gehaltene Sorgen, all diese Themen haben in dem vertrauensvollen Klima der Mediation Raum. Die Beteiligten werden wieder frei für konstruktive Lösungen.

Arbeits- und Wirtschaftsmediation

Wirtschaftliche Schäden Bei der Ausführung von Aufträgen mit Vertragspartnern kommt es mitunter zu sehr kostspieligen Fehlern. Nicht immer kann geklärt werden, wie der Schaden entstanden ist. Welcher Vertragspartner vor Gericht Recht bekommen würde, ist höchst ungewiss. Auch die zukünftige Zusammenarbeit steht auf dem Spiel. Als effizienteste Lösung bietet sich ein Mediationsverfahren an. In einem konstruktiven Mediationsgespräch können sich die Geschäftsführer zunächst "entladen" und sich nach und nach über die Konsequenzen des Schadens einigen.

Arbeits- und Organisationskonflikte

z.B. zwischen Vorgesetzen und Mitarbeitern
Ein Vorgesetztenwechsel trägt neue Leistungsstandards in eine Abteilung. Mitarbeiter kommen mit ihren neuen Aufgaben nicht zurecht, im schlimmsten Fall leiden Motivation und Leistung darunter.

z.B. in/zwischen bereichsübergreifenden Teams
Kooperationsstörungen entstehen außerdem häufig in bereichsübergreifenden Teams – in Rehabilitations-Einrichtungen, Kliniken, im produzierenden Gewerbe oder bei Dienstleistern.

z.B. bei Streitigkeiten um Budgets
Angesichts des Rationalisierungszwangs birgt auch die (Neu-)Verteilung knapper Ressourcen immer wieder Zündstoff. Dann entflammt oft ein Konflikt zwischen Bereichsleitungen oder zwischen der Controllingabteilung und einem Unternehmensbereich.

Bei all diesen Konflikten leistet die Mediation wertvolle Dienste, die dauerhaft wirken. Oft ist es schon hilfreich, dass alle Betroffenen gehört werden und ihre Interessen Wertschätzung erfahren. Meist stoßen die Beteiligten im Lauf des Mediationsverfahrens sogar auf gemeinsame Anliegen. Das Ergebnis sind ressourcenschonende Regelungen. Sowohl die persönlichen als auch die wirtschaftlichen Interessen bleiben gewahrt.

Nachbarschaftskonflikte/Gemeinwesen

Bürgerinitivativen
Eine Stadtverwaltung sucht nach einem Standort für ein Silo, eine Mobilfunkantenne oder ein anderes Bauvorhaben. Die schließlich gewählte Lage stößt auf den Widerstand der Anwohner.

Um Klagen und Verzögerungen zu vermeiden, beginnt der Bürgemeister ein Mediationsverfahren mit der inzwischen gebildeten Bürgerinitiative. Das städtische Interesse an der günstigen Verkehrsanbindung steht dem Bedürfnis nach Ruhe und Lebensqualität der Bewohner gegenüber. Der Mediator bringt alle Themen und Anliegen auf den Tisch. Seine oberste Regel: Machtunterschiede gelten während des Mediationsverfahrens nicht. Das bedeutet: Auch die Stadtverwaltung kooperiert ohne hoheitliche Druckmittel. Stattdessen werden kreative Lösungen erzielt.

Interkulturelle Auseinandersetzungen
Das nachbarschaftliche Miteinander von Anwohnern mit Aussiedlern, Flüchtlingen oder einer ausländischen Religionsgemeinschaft verläuft nicht immer reibungslos. Ängste sind im Spiel, Bedrohungen, die Emotionen der Beteiligten schaukeln sich hoch. Die Mediation deckt auf: In Wahrheit kreist der Konflikt meist um unterschiedliche Auffassungen von der Hausordnung oder um Themen wie Sicherheit und Ruhezeiten. Der Mediator fördert – bei Bedarf mit Hilfe eines Dolmetschers – das Verständnis für die jeweils anderen Kulturen und Lebensweisen. Das Ziel ist eine Übereinkunft, die alle Seiten befürworten. In der Realität gehen die Ergebnisse oft weit über dieses Ziel hinaus. So organisierten ehemals zerstrittene Mieter in einem aktuellen Fall ein gemeinsames Bürgerfest.

Umweltmediation
Eine Umweltmediation empfiehlt sich zum Beispiel vor öffentlichen Genehmigungsverfahren oder vor der Umsetzung von Verwaltungsvorschriften. Beispiele sind der Bau einer neuen Autobahntrasse, die Erweiterung eines Flughafens oder neue Abgas-Auflagen. Hier bringen Mediatoren Parteien, Umweltschützer, Interessengruppen und Wirtschaftsvertreter an einen (Mediations-)Tisch. Durch die offene Diskussion können Fehlentscheidungen und kostspielige Gerichtsverfahren vermieden werden. Die Vielzahl nötiger Informationen soll möglichst nutzbringend und effizient verwertet werden. Durch die Kenntnis der jeweiligen Argumente und Standpunkte können die Beteiligten tragfähige Lösungen erarbeiten.
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